Nach 30 Jahren: Jens Brettschneider folgt auf Günter Lühning | Große Gemeinschaftsleistung

Der Heimat- & Fährverein Otersen e.V. hat einen neuen 1. Vorsitzenden: Jens Brettschneider wurde einstimmig an die Spitze des Vereins und zum Nachfolger von Günter Lühning gewählt, der nach 30 Amtsjahren nicht erneut kandidierte und seinen bisherigen Stellvertreter als seinen Wunsch-Nachfolger zur Wahl vorschlug. Dem rund 140 Mitglieder zählenden Verein gelang bei einer harmonischen Versammlung eine Neuaufstellung des Vorstandes mit künftig 14 Aktiven, davon 5 Vorstandsmitgliederzwischen Anfang 20 und 30.  Nachdem Günter Lühning symbolisch das Kapitäns-Steuerrad an Jens Brettschneider übergeben hatte, packten der neue 1. Vorsitzende und sein einstimmig gewählter Stellvertreter, 2. Vorsitzender Jens Seifert beim Steuerrad kräftig zu.

Bei der Jahreshauptversammlung „open air“ im Außenbereich von AllerCafé und Dorfladen ging nicht nur die Ära von Günter Lühning als 1. Vorsitzender seit der Gründung 1992 zu Ende. Nach 26 Jahren kandidierte Schriftführer Rolf Homann nicht erneut für dieses wichtige Amt und
bekam mit dem 26-jährigen Lennart Bening einen einstimmig gewählten Nachfolger. Für den 1. Kassenwart Finn Rowohlt (30) gab es eine einstim-mige Wiederwahl, ebenso wie für den 2. Kassenwart Felix Hestermann (26). Zum jungen Quintett gehören seit der Jahreshauptversammlung auch Marcel Fumfar (26), der als Medienwart einstimmig bestätigt wurde. Neu im Vorstand als Beisitzerin ist Josephine Bening, die einst 100.000ster
Fährgast und 1996 Taufpatin für die neue Solar-Allerfähre war. Als 2. Schriftführerin und damit zuständig für den Fähr-Dienstplan wurde Martina Brettschneider einstimmig gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Veit Brämer an, der nicht erneut kandidierte. Von zwei auf vier erweitert wurde das Team der Technikwarte. Künftig fungiert ein gleich-berechtigtes Quartett mit den langjährig aktiven Fährschiffern Dieter Bergstedt, Karlheinz Bruns, Stephan Fittkau und Rolf Wursthorn.

Als Beisitzer wiedergewählt wurde Jens Leska,der auch immer mal wieder in die Rolle des Oterser Nachtwächters schlüpft. Neuer Beisitzer als Platzwart für die Fährstelle an der Aller ist der langjährige Schriftführer Rolf Homann. Für die hervorragende Platzpflege überreichte der neue Vereinsvorsitzende Jens Brettschneider einen Präsentkorb an Rolf Homann und von den Mitgliedern gabes ordentlich Applaus.

Vor den Neuwahlen standen die Jahresberichte auf dem Programm. Kassenwart Finn Rowohlt sprach von jährlich über 3.000 € laufenden Kosten und keinen Einnahmen aus dem Fährbetrieb im 1. Pandemie-Jahr 2020 und wenigen Einnahmen in 2021 mit der Fährsaison erst ab 3. Juli 2021. Trotzdem sei der Verein auch finanziell mit Rücklagen gut aufgestellt, so dass in diesem Jahr ein neuer Satz mit acht Solar-Akkus vollständig aus Eigenmitteln finanziert werden konnte. Technikwart Karlheinz Bruns berichtete über gut funktionierende Technik, den Akku-Wechsel und die aktuelle Untersuchung durch den Schiffs-TÜV, ohne nennenswerte Mängel. Auf Antrag von Kassenprüfer Maik Brettschneider wurde dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.Als neuer Kassenprüfer wurde das neue Vereinsmitglied Frank Henscher aus Westen gewählt.

30 Jahre: Große Gemeinschaftsleistung für gut aufgestellten Fährverein

Der scheidende Vorsitzende Günter Lühning ließ im Schnelldurchgang 30 Jahre Vereinsgeschichte seit der Gründung 1992 Revue passieren. 1.000 historische Bilddokumente seien gesammelt und archiviert worden. 1998 sei nach 6-jähriger Arbeit die umfassende Dorfchronik veröffentlicht worden und im gleichen Jahr habe der Verein www.otersen.de ins World Wide Web gebracht – heute mit rund 50 informativen Seiten. Ein Höhepunkt sei 1999 die Verleihung des Deutschen Solarpreises in Bonn gewesen, erinnerte Lühning. Viele Veranstaltungen wie Tagesausflüge, Plattdeutsche Abende, Erkundungen zur Dorfgeschichte, Senioren-Adventsfeiern zählte Lühning auf. Zum Abschied dankte er allen Mitgliedern, ganz besonders allen Vorstandsmitgliedernseit 1992 und insbesondere den gut 60 ehrenamtlichen Fährleuten, die seit 1997 fast 130.000 Fährgäste über die Aller befördert haben. „Mit einer großen Gemeinschaftsleistung haben wir einen gut aufgestellten Verein geschaffen, der auch fürdie Region von besonderer Bedeutung ist“, schloss Günter Lühning seine drei Jahrzehnte währende Amtszeit ab.

Sein Nachfolger Jens Brettschneider dankte Günter Lühning für die geleistete Arbeit und sprach von großen Fußstapfen, die sein Vorgänger hinterlasse. Der neue Vereinsvorsitzende warb für eine Fortsetzung der guten Zusammenarbeit innerhalb des Vereins. Die Ehrung von Mitgliedern und die Verabschiedung langjähriger Vorstandsmitglieder wird beim Vereinsjubiläum erfolgen, das am 29. und 30. Juli gefeiert wird.

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